Interkulturelle Wochen Leipzig

Die Interkulturellen Wochen Leipzig finden in diesem Jahr vom 24. September bis 07. Oktober 2012 statt.

Anliegen der Aktionswochen ist es einen Beitrag zur interkulturellen Verständigung zu leisten. Mit über 100 Veranstaltungen, organisiert von Kultureinrichtungen, Vereinen, Religionsgemeinschaften und anderen Organisationen, werden den Besucher_innen zahlreiche Gelegenheiten zur Begegnung und zum Dialog gegeben. Der interkulturelle Austausch soll dazu beitragen gegenseitigen Respekt, Toleranz und Akzeptanz zu schaffen und bestehende Vorurteile abzubauen.

Im Rahmen der Aktionswochen zeigen wir im Interkulturellen Konversationscafé die Ausstellung Wir sind Pieschen!. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Mädchentreffs LUCY (IN VIA Dresden-Meißen e.V.).

Im Jahr 2011 begaben sich Besucher_innen des Mädchentreff LUCY auf eine Rally durch Dresden-Pieschen und begannen damit das Projekt Wir sind Pieschen!. Aufgabe war es den Stadtteil, indem die Mädchen leben, mit einem Notizbuch und Fotoapparat zu erkunden. Auf ihrer Entdeckungstour sollten sie vor allem ihnen unbekannte Geschäfte oder Restaurants aufsuchen, um Menschen kennen zu lernen, die eine andere Sprachen sprechen, eine andere Hautfarbe haben oder andere Kleidung als sie tragen. Dabei machten die Mädchen viele positive Erfahrungen und sammelten viele neue Eindrücke. Allerdings wurden sie an einigen Stellen auch abgewiesen. Außerdem entdeckten sie auf ihrem Rundgang auch rassistische Schmierereien und diverse Aufkleber mit rechten Parolen, die für sie unverständlich waren.

Zurück im Mädchentreff LUCY sortierten die Mädchen all ihre Erlebnisse, begaben sich auf weitere Recherchen und suchten sich aus den vielen Menschen, die sie kennengelernt hatten, einige Frauen heraus, von denen sie gerne mehr erfahren wollten. So führten sie mit mit Frauen aus unterschiedlichen Herkunftsländern mehrere Interviews durch und erfuhren mehr über ihr Leben in Deutschland. Die Mädchen lernten somit u.a. Pieschen aus einem anderen Blickwinkel kennen. Sie erfuhren z.B. wie schwer es ist dort als Migrantin mit Nicht-Migrant_innen in Kontakt zu kommen und wie selten sich Menschen für ihre Geschichten interessierten.

Durch die Gespräche mit den Migrantinnen haben die Mädchen ihren Blick erweitern können. Durch das Miteinander sind sie offener geworden und haben sich von Vorurteilen gelöst. All ihre Erfahrungen haben sie schließlich in Form von Bildern, Texten und Interviews zu einer Wanderausstellung zusammengetragen, durch die auch andere an ihren Erlebnissen teilhaben können.

Die Ausstellung ist vom 24. September bis 12. Oktober 2012 Montag bis Freitag von 13:00 - 18:00 uhr zu besichtigen.
Grafiken von Nazanin Zandi


Interkulturelles Frauenfrühstück


Am 26.09.12 findet das Interkulturelle Frauenfrühstück des Internationale Frauen Leipzig e.V. von 11:00 - 13:00 Uhr im OFT Rabet (Eisenbahnstr. 54 / 04315 Leipzig) statt.


Das Interkulturelle Frauenfrühstück steht als Plattform für Frauen, die beim gemeinsamen Brunch über Probleme, Fragen, Veranstaltungen reden, bzw. diese selber organisieren wollen.

 

Es sind alle Frauen jeder Altersgruppe herzlich eingeladen.

 

Bitte bringen Sie eine Kleinigkeit zu essen mit!



Motiv „Penner klatschen“ – Über Obdachlosen-Feindlichkeit

Am 06.09.12 veranstaltet der Initiativkreis Antirassismus Leipzig im Interkulturelles Konversationscafé um 19:00 Uhr einen Vortragsabend mit dem Titel "Motiv 'Penner klatschen' – Über Obdachlosen-Feindlichkeit".

Obdachlose sind die vergessenen Opfer der Gesellschaft. Sie werden von Staat und Gesellschaft ausgegrenzt und auf der Straße angegriffen. Rechte Täter_Innen praktizieren gegen obdachlose Menschen einen Sozialdarwinismus der Tat, der durch einen Sozialdarwinismus des Wortes vorbe

 

reitet wird. Die Mörder_Innen eines Obdachlosen 2000 in Ahlbeck waren der Meinung, dass „Asoziale und Landstreicher hätten im schönen Ahlbeck nichts zu suchen“. Die Mörder_Innen eines Obdachlosen in Greifswald gaben an, ihre Opfer angegriffen zu haben, weil „so einer...dem deutschen Steuerzahler auf der Tasche liegt“.

Offenbar steht die Gewalt gegen Obdachlose und sozial Schwache im unmittelbaren Zusammenhang mit gesellschaftlichen Klima und der kapitalistischen Maxime von der Verwertbarkeit der Menschen. Das brutale Ergebnis sind nach unterschiedlichen Statistiken von 33 bis zu über 100 ermordete Obdachlose seit 1990. Und auch in Leipzig und Sachsen ist das Thema virulent: In Leipzig prügelte ein 18-jähriger Neonazis im August 2008 zwanzig Mal auf den obdachlosen Karl-Heinz Teichmann, der auf eine Parkbank am Schwanenteich lag, ein und schrie dabei „Du hast hier nicht zu pennen!“. Teichmann starb am 6.9.2008 an den Folgen der Misshandlung. Knapp drei Jahre später traf es Andre K. in Oschatz. Der 50-jährige Obdachlose wurde von einer Gruppe getreten und geschlagen und starb am 1.6.2011 infolge dieses Gewaltaktes.


Der Vortrag soll versuchen die Gewalt gegen sozial Benachteiligte in ihrer unterschiedlichen Form darzustellen, zu analysieren und die Ursachen zu benennen.


Referent: Lucius Teidelbaum, Historiker und Betreiber des Blogs:
berberinfo.blogsport.de

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